Das THF-Gebäude gehört zu den größten Bauwerken der Welt – hier Maßstäbe in Sachen klimagerechter Sanierung zu setzen ist eine riesige Chance für Berlin. (Und endlich kann es mal positive Schlagzeilen für einen Berliner Flughafen geben!)

Die Sanierung ist aber nur eines von mehreren wichtigen Handlungsfeldern. Es geht auch um die Frage: Gelingt es, Nutzungen in das Gebäude zu bekommen, die selber einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und eine Nachhaltigkeitskultur entwickeln?

– Zum Beispiel eine Gastronomie, die die Ernährungswende voranbringt (> siehe dazu unser Projekt „Der Geschmack der Zukunft“)
– oder Raum für Bürger:innendemokratie – z. B. Klimabürger:innenräte – sowie für den Austausch der Berlinerinnen und Berliner mit der exzellenten Klima-Wissenschaft in der Stadt und der Umgebung? (siehe auch unsere Konferenz „Klimademokratie für Berlin – die nächste Krise wartet nicht!“ von 2020)

Nun zu Aspekten der klimagerechten Sanierung:

Energie- und Wärmeverbrauch im THF-Gebäude

StromWärmegesamt
199020.579.392 KWh55.789.320 KWh76.377.712 KWh
20199.281.931 KWh24.056.080 KWh33.338.011 KWh
20206.633.064 KWh23.633.000 KWh30.266.064 KWh
20217.610.035 KWh25.215.000 KWh32.825.035 KWh
THF.VISION; (Quellen: Daten 2019-21: Tempelhof Projekt GmbH/Anfrage nach Informationsfreiheitsgesetz; Daten 1990: Drees&Sommer 2019)

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Vor den beiden Corona-Jahren entsprach der Energieverbrauch dem Jahresverbrauch von 2200 Haushalten – obwohl das Gebäude nur zum Teil genutzt wird. Gegenüber dem Jahr 1990, als der Flughafen noch geöffnet war und intensiv genutzt wurde, ist das ein Rückgang von lediglich etwas mehr als etwa 50% – obwohl das Gebäude nun in großen Teilen leersteht. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf, um das Gebäude mit Hilfe der Sanierung energieeffizient und sparsam zu machen.

Was es dazu jetzt braucht, ist der politische Entschluss und eine Umsetzung auf bestem Niveau. Dazu gehören diese Schritte:

1)  Das Land Berlin beschließt offiziell das Ziel: „Klimaneutrales Flughafengebäude Tempelhof bis 2030“, so dass verbindlich festgelegt ist: Die Sanierung muss sich an diesem Ziel orientieren und daran messen lassen.

Auch die Vorschläge der Konzeptstudie von 2019 werden noch einmal hinterfragt: entsprechen sie noch dem aktuellen Stand? (teilweise Gasversorgung, werden die Aufladestation für E-Mobilität wirklich alle gebraucht? etc)

2) Das Land Berlin adressiert offensiv das Thema „Denkmalschutz und Klimaschutz“ und sucht nach innovativen Lösungen, an deren Entwicklung sich interessierte BürgerInnen beteiligen können. Dadurch kann das Flughafengebäude Tempelhof zu einem international bedeutendem Leuchtturmprojekt werden. Und auch die Akzeptanz für die notwendigen -hohen! – Investitionen steigt.

3)  Das Land Berlin beschließt, dass sich auch die künftigen Nutzungen am Ziel „Klimaneutralität“ ausrichten müssen.-  Das Land Berlin unterstützt diejenigen Initiativen, die sich in und um das Gebäude herum für eine Kultur der Klimaneutralität und Nachhaltigkeit einsetzen.

Dazu gehören zum Beispiel die Initiativen, die im Gebäudetakt K2 einen Ernährungscampus einrichten wollen, wo theoretisch und praktisch erforscht wird, wie die Ernährungswende in Richtung Klimagerechtigkeit aussieht und was dafür nötig ist; schließlich sind heute 15 – 21 % der Treibhausgase auf die gegenwärtige Form der Ernährung zurückzuführen.

Mehr Informationen:

Unser Flyer zum Download, „Flughafen Tempelhof: klimaneutral bis 2030!

Unser Schreiben an die damalige Berliner Umweltsenatorin, Regine Günther, und den Umweltausschuss im Abgeordnetenhaus (20. Januar 2020)

Energiesparen: eine der großen Herausforderungen für das Gebäude.