Hier sammeln wir Daten und Fakten zum Flughafengebäude. Es geht uns darum, die räumlichen Besonderheiten zu verstehen. Und wir möchten ein Gefühl dafür bekommen, wie dieser riesige Komplex „tickt“ und welche Raum-Potenziale für ein Nachhaltigkeitszentrum er bietet.
Was wir herausfinden, möchten wir mit allen teilen, die vielleicht die Zukunft des Gebäudes mitgestalten möchten, so wie wir.
Diese Sammlung soll sukzessive erweitert werden. Wir freuen uns über weitere Hinweise und Informationen!

Größe und Anzahl der Räume

Das Flughafengebäude Tempelhof ist das größte Baudenkmal Europas. Auch 75 Jahre nach dem Baubeginn gehört es noch immer zu den größten Gebäuden der Welt, wie die folgenden Kennzahlen zeigen:

Welche Raumtypen hat das Flughafengebäude?

Im Wesentlichen gibt es drei verschiedene Raumtypen:

1.) Flugzeughallen: sieben Hangars und zwei Flugsteige, die sich auf der Flugfeldseite in den beiden ausgreifenden Flügeln befinden. Diese Hangar-Flächen machen knapp ein Drittel der gesamten Gebäudefläche aus.

Die Tiefe der Hangars beträgt durchgängig 49 Meter. Allerdings variieren sie in der Länge. Ihre Höhe beträgt ca 18 Meter.

(Eigene Berechnungen nach verschiedenen Quellen; die Daten zeigen nur die ungefähren Größen.


Je nach Perspektive gelten die Hangars als Tausendsassa und Phantasiebeflügler oder als abschreckende Überforderung. Denn was macht man mit so viel Raum?
Einige Besonderheiten kommen hinzu: Die Hangars sind nur sehr schwer beheizbar. Dafür lassen sich die 12 Meter hohen Schiebetore zur Feldseite hin komplett öffnen, was riesige überdachte „Außen“-Bereiche schafft.
Zur Stadtseite hin haben die Hangars dreigeschossige Anbauten („Bauteile“ genannt), mit Lager- und Werkstatträumen im Erdgeschoss und Büroräumen in den Obergeschossen. Und es gibt Keller in den Bauteilen, wo in der Regel Technikräume untergebracht sind.


2.) Büroräume: Laut Denkmalpflegeplan sind es etwa 2450 Büroräume, die über das gesamte Gebäude verteilt sind. Die meisten Büros sind gleich geschnitten und 17m² groß.
Viele dieser Büros wurden seit Jahrzehnten nicht benutzt.
Alle Büroräume gehen von mittig liegenden Fluren ab, so dass eine Unterteilung in kleinere Bürobereiche oder eine Querzusammenlegung von Räumen kaum möglich ist.

Charakteristisch: lange Flure. Links und rechts geht es jeweils in die Büros. Nur wenige Flure sind so repräsentativ gestaltet wie die beiden Flure in der Mitte.

Ein großer Teil der Räume im Halbrund ist allerdings nicht für herkömmliche Büros nutzbar, denn deren Fenster gehen in die geschlossenen Hangars hinaus – sie haben dadurch kein Tageslicht. Hier ist Phantasie gefragt!

Seminarraum ohne Tageslicht. Die Fenster gehen auf den Hangar hinaus.

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3.) Sonderräume: Sie liegen meistens im Mittelteil des Gebäudekomplexes. Die Eingangs- und die Abfertigungshalle, die Warteräume und Transiträume gehören ebenso dazu wie die von den Nationalsozialisten geplanten Festsäle sowie die Räume, die später von der U.S. Army umgebaut wurden (zum Beispiel größere Sporträume oberhalb der Abfertigungshalle). Sie alle unterliegen besonders strengen Vorgaben des Denkmalschutzes, bis hin zu den Teppichen, Möbeln etc. Daran muss sich jede:r Nutzer:in anpassen.

Sonderräume: Die Abfertigungshalle im Jahr 2019

Die Abfertigungshalle ist das Herzstück der repräsentativen Räume und die Symmetrieachse des Flughafens.
Sie ist 100 Meter lang und 50 Meter breit. Die lichte Höhe beträgt 19 Meter. Das Restaurant am Ende der Halle (im Obergeschoss) bietet einen fantastischen Ausblick über das Flughabengelände.
Oberhalb der Abfertigungshalle alle liegen noch weitere Räume, die von den Amerikanern für Sport und Freizeit ausgebaut wurden: darunter sogar eine Basketballhalle mit angrenzenden Duschen, daneben eine Cocktailbar etc.

Sonderräume: Basketballhalle über der Haupthalle, von den Amerikanern eingerichtet

Dach und Treppentürme

Ursprünglich wurde das große halbrunde Dach über den Hangars als „Luftstadion“ für bis zu 100.000 Besucher.innen geplant, aber nie gebaut.
Dieses Dach hat eine Gesamtfläche von ca 60.000 m2. Doch es fehlen Gitter, ein Schutz der Dachhaut, Fluchtwege etc, so dass es schwierig zu nutzen ist.

Auf dem stadtseitigen Rand des Daches verläuft eine Art Laubengang, auf der ganzen Länge zwischen dem Kopfbau Ost und dem Kopfbau West (1,2 km). Hier entsteht zur Zeit eine Geschichtsgalerie zur besonderen Geschichte des Flughafengebäudes, zunächst vom Kopfbau West aus bis zur Mitte. Letztendlich soll sie entlang des gesamten Dachrandes bis zum Kopfbau Ost, führen.

Riesige Stahlträger, die über 40 m weit auskragen, tragen das Dach ohne weitere Stützen. Eine ingenieurstechnische Meisterleistung.

Auf das Dach gelangt man über 13 Treppentürme, die im Abstand von jeweils 70 Metern zueinander stehen. In den oberen Etagen sind die Treppentürme wie in der Bauzeit geblieben: Rohbauten.

Ursprünglich waren hier seitliche Toilettenanlagen und am Kopf jeweils ein kleiner Verkaufsstand vorgesehen, aber dazu kam es nicht mehr.
In einigen Treppentürmen wurden Räume der Dachebene ausgebaut, die jetzt leerstehen.

Hier ist eine Übersicht über den Ausbau der Treppentürme:
Treppenturm 1: Lagerräume
Treppenturm 2: Rohbauzustand
Treppenturm 3: Räume für die Betriebssicherung
Treppenturm 4: Rohbauzustand
Treppenturm 5: ehemalige Sauna
Treppenturm 6: Stahlkonstruktion für den Radarturm (Zwischendecke, kein vertikaler Durchgang aufs Dach)
Treppenturm 7:
Treppenturm 8
Treppenturm 9
Treppenturm 10: Lagerräume und Sanitärraum
Treppenturm 11:
Treppenturm 12:
Treppenturm 13: