Um das Jahr 2000 herum wurden an mehreren Orten im Flughafengebäude Baustoffproben analysiert, um mögliche Schadstoffbelastungen aufzuspüren.

Tatsächlich wurde Verschiedenes gefunden:
Zum Beispiel Asbest, das in mehreren Materialien steckte. Etwa in Ummantelungen von Stahlstützen, (mit Platten in Leichtbauweise und Putz), in Brandschutztüren – hier ging es um Schlösser und Türgriffe, in denen Pappe vorhanden sein könnte -, oder auch in Dachpappe sowie in Abdichtungen von Flachdächern und in Bodenbelägen.

Gefunden wurden auch polyclorierte Biphenyle (PAK): in Böden, Klebstoffen und an Dachpappen.

Diese Stoffe sind krebserregend, bzw stehen im Verdacht dies zu sein! Sie gehören in kein Gebäude. Nach der modernen Gesetzgebung müssen sie entfernt werden, sobald sie nachgewiesen werden und den Grenzwert übersteigen, überall. Selbst bei einem geplanten Abriss mit Entsorgung der Baustoffe müssen diese Schadstoffe vorher herausgeholt werden. Wie viel Arbeit, Geld und Zeitaufwand das bei über 7260 Räumen des Flughafengebäudes bedeutet, kann man sich lebhaft vorstellen!

Risiko besteht nicht überall

Die gute Nachricht: Schadstoffe wurden im Flughafengebäude längst nicht überall gefunden. Es kam vor, dass einige Meter von einem Fundort entfernt die gleiche Art von Baustoffen komplett schadstofffrei war, also Wandputz und Platten ohne Asbest, die Dachpappe ohne PCB und so weiter. Andere Stellen enthielten nur winzige Spuren von Schadstoffen, unterhalb gesundheitsgefährdender Konzentrationen. In einem so riesigen Gebäudekomplex mit seinen 300 000m² Bruttogeschussfläche wurden zwangsläufig Baustoffe aus verschiedenen Quellen genutzt. Gebaut wurde außerdem kurz vor dem Krieg bzw während des Krieges, als Baustoffe ohnehin knapp wurden und die Qualität abnahm.

Verallgemeinernde Schlussfolgerungen für das ganze Gebäude sind also nicht möglich. Die wichtigsten Schlussfolgerungen in den Studien lauteten deshalb auch:

> als Vorsichtsmaßnahme: Keine Nägel oder Reißnägel in Wände klopfen, da dabei winzige Mineralfasern freigesetzt werden, die Asbest enthalten könnten;

> als Verpflichtung zu Prüfungen: Sobald ein Raum des Flughafengebäudes renoviert und instandgesetzt werden soll und die dort vorkommenden Materialien nicht von Anfang an eindeutig bekannt sind, muss der Raum auf die Verwendung von Schadstoffen hin untersucht werden, und zwar noch im Vorfeld der Planungsarbeiten.