Als Commons werden landläufig Gemeingüter oder Allmenden bezeichnet – also Wissen, Wasser, Land, Gebäude, Software, die weder privat noch staatlich sind. Elinor Ostrom war die erste Frau, die für ihre Forschung zu dem Thema den Wirtschaftsnobelpreis gewonnen hat. Anhand von etwa 1000 Beispielen konnte sie nachweisen, dass Commons durchaus langfristig – manchmal Jahrhunderte – gemeinschaftlich genutzt werden und somit sehr tragfähig sind, wenn sich die Beteiligten bestimmte Regeln geben. Bis dahin war die traditionelle Wirtschaftswissenschaft davon ausgegangen, dass frei verfügbares Wasser, Weideland und andere begrenzte Ressourcen garantiert übernutzt werden, weil immer einzelne zu egoistisch und gierig sind und das Ganze gefährden. Um dieser „Tragik der Allmende“ zu entkommen, sahen die Ökonomen seit Mitte des 19. Jahrhunderts nur zwei Möglichkeiten: Privatisieren oder staatliche Regeln und Verbote. Elinor Ostrom hat mit dieser Fehlannahme aufgeräumt: Es gibt eine funktionierende Wirtschaft jenseits von Markt und Staat.

Inzwischen hat sich die Commons-Forschung weiter entwickelt. Im Zentrum stehen nicht mehr die Güter, sondern die Beziehungen der Beteiligten. Silke Helfrich ist eine der internationalen Vordenkerinnen und hat bereits drei Bücher zu dem Thema verfasst. Der Transcript Verlag stellt ihr Wissen open source zur Verfügung. Hier der link zum aktuellsten Werk von Silke Helfrich und David Bollier: „Frei, fair und lebendig – Die Macht der Commons“.

Silke Helfrich / David Bollier
„Frei, fair und lebendig – Die Macht der Commons“

https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4530-9/frei-fair-und-lebendig-die-macht-der-commons/