Rings um das Flughafengebäude ist der Boden zum großen Teil zugepflastert, -asphaltiert oder -betoniert. Regenwasser kann nicht versickern, und von alleine wächst da kaum etwas. Der Denkmalschutz verlangt allerdings, dass die versiegelten Flächen des Geländes so bleiben müssen, weil das zu einem Flughafen zwingend dazu gehört.

Was tun? Es sollte hier grüner werden, und Hochbeete zum Beispiel könnten das Areal grüner und nachhaltiger machen – sagten die Teilnehmenden der Nachhaltigkeits-Checks immer wieder.
Hochbeete sind echte Wasserspeicher. Sie können schön bepflanzt werden, und man muss dafür keinen Asphaltboden aufreißen. Wichtig für den Denkmalschutz: Die Beete können sogar an andere Orte verschoben werden, die optischen Änderungen am Denkmal sind also nicht irreversibel.  

Wir haben bei unserem Aktionstag im Mai 2019 zwei Hochbeete gebaut und bepflanzt. Sie sind jetzt eine echte ästhetische Bereicherung, finden wir. Urteilt selbst: Die Beete könnt Ihr jetzt im Hof vor der Fliegerwerkstatt (Hof D1) ansehen, zusammen mit mehreren anderen Exemplaren, die danach entstanden sind.  

Was wir hergestellt haben / Zum Nachbauen

  • zwei Hochbeete aus Metall,
  • einfache Wasserspeicher für die Beete

Hochbeete aus Metall, mit Wasserspeicher

Für den Bau haben wir uns für alte Gitterboxen aus Metall entschieden – die passen perfekt zur Optik des Flughafens, und es gibt sie auch gebraucht. So konnten wir Ressourcen schonen.

Was man dafür braucht:
– eine Gitterbox, Schmirgelpapier, Metallfarbe, Pinsel,
– eine Innenhaut (Plane, Kunststoffhaut, engmaschiges Netz etc),
– Notizzettel, Kugelschreiber, Winkelmaß, Schere (oder Tapetenschneider),
– verschiedene Lagen Naturmaterialien zum Füllen des Beetes


Erster Schritt: Die Boxen wetterfest machen

Vor allem, wenn das Eisen schon leicht angerostet ist, ist der Schutz vor Nässe wichtig. Wir haben das Metall dafür rundum angeschmirgelt, so dass die Oberfläche der Gitter und der Eckenträger rau wurden. Die Farbe (Metall-Lack), die wir anschließend dünn aufgepinselt haben, haftet auf der rauhen Oberfläche ziemlich gut. Trocknen lassen und noch mal übermalen. Wenn die Farbe deckt, hält dieser Schutz mehrere Jahre in Wind und Wetter aus. 

Zweiter Schritt: Eine Innenhaut vorbereiten.

Die Erde im Beet soll später nicht austrocknen oder zerbröseln und rausfallen. Auch beim Gießen soll das Wasser nicht durch das Beet auf den Boden fließen, sondern im Beet gespeichert bleiben. Wir haben gleich eine wasserfeste Innenhaut gesucht, denn so und schließlich zwei Planen genommen, die bei früheren Großevents im Flughafengebäude verwendet worden waren und dann als überflüssig betrachtet wurden.

Damit die Haut gut passt: erst berechnen, welche Maße genau sie haben soll. Eine Skizze mit den Teilen der Gitterbox hilft
(Unsere Boxen hatten die Maße: Länge 120 cm; Breite 80 cm, Höhe 60 cm. So sah die Skizze aus:

Unsere Planen wurden also auf 240 – 200 cm zugeschnitten und dann mit der späteren Außenfläche nach unten auf dem Boden ausgebreitet.
Die Linien aus der Skizze auf der Plane eintragen, und zwar so: Von einer Außenkante im rechten Winkel die Höhe der Box (bei uns also 60 cm) abmessen und die Stellen mit Kugelschreiber auf der Plane markieren. Dann die Punkte miteinander verbinden – als Ergebnis habt Ihr eine Linie, die genau parallel zur Außenkannte verläuft.

Das wiederholt Ihr bei den drei anderen Außenkanten. Am Schluss habt Ihr dann an allen Seiten die Höhe der Boxen eingezeichnet; in der Mitte ist ein Rechteck entstanden, das genau den Maßen Länge x Breite der Box (bei uns: 120 x 80 cm) entspricht.

Dritter Schritt: Die Innenhaut einpassen.
Unsere Planen waren ziemlich dick und unbeweglich. Deshalb hat dieser Teil ziemlich lange gedauert. Die Kunst ist, dass das aufgezeichnete Rechteck in der Mitte der Plane möglichst genau auf den Boden der Gitterbox eingepasst wird. Danach passen auch die Seitenwände perfekt.
Danach muss nur noch an den Ecken das überstehende Planenmaterial glatt gefaltet und zu einer Seite geklappt werden. Evtl mit Klebeband befestigen (oder warten, bis die Erde eingefüllt ist).

Vierter Schritt: Das Hochbeet füllen und Pflanzen setzen

Wie gesagt: Unser Hochbeet ist wasserdicht. Dadurch verschwindet kein Gießwasser in den Boden oder die Luft – die Pflanzen können also sehr effektiv bewässert werden. Und man kann die Beete auch mal transportieren, ohne lange Spuren mit Krümelerde zu hinterlassen.

Dafür muss man aber auch darauf achten, dass die Pflanzenwurzeln nicht dauernd in der Nässe stecken, denn dann könnten sie faulen und absterben. Um das zu vermeiden, haben wir als unterste Schicht erst einmal Material für eine Drainage eingefüllt. Ideal dafür sind Tonkügelchen oder zerbröselte alte Ziegel. Dazu kommt grober Schnitt von Bäumen, Sträuchern oder Hecken. (Man kann auch Stroh verwenden.) Diese Drainage-Schicht sollte idealerweise ungefähr 20cm hoch sein. Bei Starkregen etc staut das Wasser sich hier, ohne den Pflanzen zu schaden, und wird später in die Erde abgegeben.

Über die Drainage kommt eine Schicht mit Laub, Grasschnitt, halbfertigem Kompost – also allem, was im Garten so als Abfall anfällt. (Ungefähr 15 cm dick).

Man nehme: ein paar Säcke trockenes Laub für die mittlere Schicht

Ganz oben wird dann die Erde verteilt. (Die BSR kompostiert Bio- Müll zu neuer, nährreicher Erde. Davon haben wir uns auf dem Recyclinghof einige Säcke besorgt.)

Fertig! Jetzt haben wir eine gute, nährstoffreiche Grundlage für die Pflanzen!

Fünfter Schritt: Pflanzen

Was wir gepflanzt haben: Himbeeren und Erdbeeren
Sofort nachdem wir die gesetzt haben, haben wir sie gründlich gewässert, damit sie gut anwachsen. Auch in den nächsten 8 Tagen brauchen sie zum Eingewöhnen noch extra Wasser. Danach sorgen sie für sich selber.
Nur wenn es länger als ein paar Tage hintereinander heiß und trocken wird, müssen sie zusätzlich gegossen werden.