Nachdem wir im Januar an die Umweltsenatorin, Regine Günther, und die Abgeordneten des Umweltausschusses geschrieben und gefordert hatten, sich zum Ziel „Klimaneutraler Flughafen Tempelhof bis 2030“ zu bekennen, hat ein Abgeordneter beim Senat nachgefragt.

Der CDU-Abgeordnete Danny Freymark stellte 12 Fragen zur nachhaltigen Nutzung und Klimaschutz beim Flughafen und wollte dabei unter anderem wissen, wie der Senat das Potenzial des Areals für den Klimaschutz bewertet, womit die Beheizung eines Gebäudes mit so viel Leerstand begründet wird, wie man die Idee bewertet, auf dem Tempelhofer Feld einen Wald anzulegen. und er stellte mehrere Fragen zur Berücksichtigung von Klimaschutz bei der bevorstehenden Sanierung und wollte wissen, ob es Verpflichtungen für die Nutzenden geben werde. Abschließend fragte er noch, was der Senat von der Forderung von THF.VISION halte, die Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen.

Die Antworten liegen seit dem 2. März vor: Hier gibt es sie im genauen Wortlaut.

ZUSAMMENFASSUNG

Zum 2030-Ziel kam die knappe Antwort, Berlin habe im Energie- und Klimaschutzprogramm das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 ausgegeben und daran wolle man sich auch beim Flughafen orientieren.

In den meisten weiteren Antworten bezog sich die Verwaltung auf das Sanierungsprojekt „Flughafen Tempelhof – Technische Infrastruktur 2030“, womit die Erneuerung der energetischen Versorgung des Gebäudes gemeint ist. Die soll „angelehnt an die Ziele des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms 2030 des Landes Berlin umgesetzt“ werden eine Einsparung von etwa 11.836 t CO2-Äquivalenten bringen.

Unklar bleibt allerdings, was „angelehnt“ an die Ziele des Energie- und Klimaschutzprogramms 2030″ bedeuten soll. Und leider liegt das erwähnte Grundlagen-Dokument zur Technischen Infrastruktur nach unseren Informationen zwar schon seit einem Jahr fertig vor, wird aber nicht veröffentlicht. – Offensichtlich ist es nicht einmal den Abgeordneten zur Informationen gegeben worden! So kann man sich also kein detaillierteres Bild machen.

Klimaeffizienz

Jenseits von Strom- und Heizungsleitungen: Welche Rolle sollen Maßnahmen zur Klimaeffizienz sonst so bei der Sanierung spielen?
– Sie werden „geprüft und umgesetzt soweit sie mit dem Denkmalschutz vereinbar sind.“ Fassaden- und Dachbegrünungen sind dabei „mit dem Denkmalschutz schwer vereinbar und derzeit nicht angedacht.“

Insgesamt kann die zukünftige klimaeffiziente Ausstattung sich aber sehen lassen. Vorgesehen sind:
– Regenwassernutzung
– Optimierte Anlagenausstattung zur Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs
– Mitnutzung des Abwasserwärmetauschers der Berlinder Wasserwerke
– Nutzung der U-Bahn-Tunnel-Abwärme
– Einsatz von Wärmepumpen, Blockheizkraftwerken, Energiespeichersystemen, Photovoltaikanlagen, soweit es die Traglast der Dächer erlaubt;
– Aufbau einer ganzheitlichen Gebäudeautomation

Hoffentlich gibt es bald mehr Transparenz und Konkretes zum Thema!
Danny Freymark, der Fragesteller aus der CDU, hat jedenfalls einen Besprechungspunkt „Flughafen Tempelhof: Nachhaltige Nutzung des Gebäudes sowie des Geländes“ für den Umwelt-Ausschuss im Abgeordnetenhaus angemeldet.

Hier gibt es die Anfragen und Antworten im genauen Wortlaut.